Hier bekommst du Antworten auf deine Fragen.
Auf dieser Seite beantworte ich Fragen, die uns in unseren Seminaren oder bei der Begleitung einer Ernährungsumstellung immer wieder gestellt werden. Und Fragen, die mich per E-Mail erreichen.
Vielleicht ist deine Frage ja auch schon dabei?
Wenn nicht, freue ich mich über deine Nachricht! Schreib' mir an info@familypower-blog.de
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Fragen & Antworten
Basics
Veganismus ist eine Einstellung, bei der man die tierleidfreien Alternativen und Möglichkeiten nutzt, zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt.
Veganism is a way of living which seeks to exclude, as far as is possible and practicable, all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose.
The Vegan SocietyVeganismus ist eine Lebensweise, die versucht - soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.
Vegane Gesellschaft Österreich
Veganer essen keine Nahrungsmittel tierischer Herkunft, wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch(produkte) und Honig. Dafür genießen sie unendlich viele andere Lebensmittel pflanzlicher Herkunft. Und das sind vermutlich mehr, als du dir zum jetzigen Zeitpunkt vorstellen kannst.
Wer sich vegan ernährt, nimmt keine Produkte zu sich, die vom Tier stammen. Neben Fleisch und Fisch, die auch in der vegetarischen Ernährung nicht vorkommen, beinhaltet das auch Milch und Eier sowie alle anderen Produkte und Zutaten, die aus oder von Tieren gewonnen werden. Insekten werden meist mit eingeschlossen, sodass Veganer auch keinen Honig oder (E-)Stoffe, die z. B. aus Läusen gewonnen werden, konsumieren.
Albert Schweizer Stiftung
Hier findest du die vegane Ernährungspyramide.
Und hier findest du den veganen Ernährungsteller.
Die Art, wie wir uns ernähren und wie wir leben, hat nicht nur Einfluss auf unsere eigene Gesundheit, sondern auch auf unsere Umwelt, die Tiere und auf die Gesellschaft.
Vegan zu leben kann sich auf all diese Bereiche positiv auswirken.
Mehrere Gründe können also eine Rolle spielen:
- Ethik (Identifikation mit Werten wie Mitgefühl für Lebewesen, Vermeidung von Tierleid)
- Gesundheit (70% unserer Erkrankungen sind lebensstilbedingt)
- Fairness (Soziale Gerechtigkeit, Welthunger)
- Ökologie (Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Klima und Ressourcen)
- Genuss (Genießen können, ohne dabei Missstände ignorieren zu müssen)
In Deutschland leben etwa 1,3 Millionen Menschen vegan und die Anzahl der Veganerinnen und Veganer steigt stetig. Die regelmäßig wiederkehrenden Lebensmittelskandale, katastrophale Zustände in der Massentierhaltung, Berichte über den voranschreitenden Klimawandel und die Präsenz des Themas in den Medien tragen zu einem Anstieg der Gruppe vegan lebender Menschen bei. Laut der Vegetarierstudie der Uni Jena geben die meisten Veggies als wichtigsten Beweggrund moralische Aspekte an, auf Platz zwei bei der Frage „Warum vegan?“ folgen gesundheitliche Gründe.
vebu
Hier findest du ein persönliches Statement von Daniel Roth (bevegt).
Mehr über den Einfluss, den deine Ernährung auf die Bereiche Tiere, Menschen, Planet und Gesundheit hat, erfährst du in der Frage-Antwort-Kategorie "Warum?".
Persönlich
Seit 2012. Und jetzt darfst du selber rechnen, wie viele Jahre das sind. 😉
Ja, die ganze Familie: Eltern, Kinder und die Kuscheltiere natürlich auch.
Also geplant hatten wir das nicht. 🙂
Wir waren ja noch nicht mal Vegetarier!
Ganz im Gegenteil. Wir dachten eher:
Vegetarisch? Okay. Aber nichts für uns.
Und vegan? Ganz komisch!
Eines Tages haben wir uns darüber gewundert, dass Freunde von uns aus gesundheitlichen Gründen keine Mikrowelle nutzen.
Das war für uns der Anlass, im Internet zu recherchieren und hat uns immer wieder zu der Frage geführt:
Was ist eigentlich gesund?
Schnell haben wir bemerkt, dass wir uns noch nie so richtig Gedanken über unsere Ernährung und ihre Auswirkungen gemacht haben.
Wir haben einfach so gegessen, wie wir es gelernt haben, es gewohnt waren und es alle um uns herum taten.
Und ganz selbstverständlich sind wir davon ausgegangen, dass alles in Ordnung ist.
Allerdings lernten wir durch diese Recherchen so viele neue Aspekte (ethische, soziale, ökologische und auch theologische) rund um unsere Ernährung kennen, dass wir immer wieder zu der Erkenntnis kommen mussten:
Krass - das haben wir gar nicht gewusst!
Und so reifte in uns der Wunsch eigene, gut überlegte, bewusste Entscheidungen zu treffen. Auch in Bezug auf unser Essen.
Wir wollten Verantwortung übernehmen, für die Auswirkung unserer Ernährung auf uns, die Tiere, Menschen und unseren Planeten.
Die vielen neuen Informationen haben uns letztendlich herausgefordert eine Entscheidung zu treffen:
Ignorieren oder etwas verändern?
Ignoranz fanden wir irgendwie doof. Also haben wir angefangen unseren Speiseplan zu ändern.
Erst versuchsweise für 30 Tage.
Doch danach gab es einfach keinen Grund, mit der veganen Ernährung aufzuhören, brachte sie doch so viele Vorteile.
Wir bemerkten schnell positive, gesundheitliche Veränderungen. Vor allem an der Haut. Außerdem machte es einfach viel Spaß und war inzwischen auch im Alltag gut machbar.
Vor allem aber konnten wir unser Essen noch viel mehr schätzen und genießen.
Ja, es ist ein anderer Genuss, ein anderer Geschmack, wenn du weißt: Mit meiner Lebensmittelauswahl habe ich mich zu Gunsten meiner Gesundheit, der Tiere, der Menschen und des Planeten entschieden.
Und die Mikrowelle? 😉
Die gibt's noch. Kommt aber nur sehr selten zum Einsatz.
Hier findest du meinen Blogartikel zum Thema Erwartungen an unsere Mahlzeiten und Veränderungen auf unserem Speiseplan: Kompliziert, ungesund, teuer: Was kann die vegane Ernährung wirklich?
SCHOKOLADE 😉
Ist vegane Ernährung...
Schnell kann der Eindruck entstehen, vegane Ernährung sei einseitig.
Warum eigentlich?
Das hat zum einem mit dem Warenangebot zu tun, zum anderen mit unseren Gewohnheiten.
Widmen wir uns zuerst den Gewohnheiten:
Gewohnheiten vs. Möglichkeiten
Wir sind gewohnt, uns aus einer gewissen Auswahl von Lebensmitteln zu ernähren. Nehmen wir mal an, davon sind 80% tierischer Herkunft. Stellen wir uns vor, wir würden auf diesen erheblichen Teil verzichten. Da bleibt nicht viel übrig. Wir kommen zu dem Ergebnis: Ohne Tierprodukte wird's einseitig.
Den entscheidenden Faktor in dieser Rechnung finden wir schon im ersten Satz: Wir treffen eine gewisse Auswahl. Und das ist auch völlig normal: Geprägt durch Land, Kultur, Familie, Tradition, Gewohnheit, usw.
Dass bei unserer Rechnung nicht viel übrig bleibt, liegt nicht an mangelnden pflanzlichen Möglichkeiten. Sondern viel mehr daran, dass wir diese nur zu einem sehr geringen Anteil berücksichtigt haben. In unserem Beispiel zu 20%.
Vielleicht kennst du ja noch gar nicht die ganze Fülle an pflanzlichen Möglichkeiten? 😉
Ich vermute, es gibt viel mehr Lebensmittel pflanzlicher Herkunft, als du dir zum jetzigen Zeitpunkt vorstellen kannst. Und eben mehr, als bislang auf deinem Speiseplan zu finden waren.
Und nun zum Warenangebot, zu den Produkten:
Produkte vs. Rohstoffe
Wenn man sich die Kühlregale der Milchprodukte anschaut, wird man überwältigt von dem Angebot: Milch, Joghurt, Käse in allen Variationen. Es ist schon erstaunlich, was wir allein auf der Basis von Kuhmilch alles herstellen können.
Möchten wir also auf Milchprodukte verzichten, bleibt wieder nicht viel übrig. Es scheint zunächst, als würde man ja gar nichts mehr aus dem Supermarkt-Regal nehmen können.
Ebenso könntest du das mit weiteren tierischen Produkten, wie z.B. Ei, durchdenken. Die Regale sind voll mit tierischen Produkten, die allerdings auf sehr wenige Rohstoffe zurück gehen.
Ja, viele bekannte Produkte fallen weg.
Aber nicht viele Rohstoffe!
Das ist ein entscheidender Unterschied. Denn die Auswirkung auf deine Ernährung ist ja eine ganz andere: Einige wenige Rohstoffe vom Speiseplan zu streichen, führt noch lange nicht zu einer einseitigen Ernährung.
Viele Produkte (eines Rohstoffes) vom Speiseplan zu nehmen, kann einseitig wirken. (Wobei man dann mal überlegen sollte, ob nicht eher die Ausgangssituation einseitig war.)
Bezogen auf die benötigten Nährstoffe lässt sich sagen: Ja, wir brauchen Lebensmittel, die uns Protein, Calcium usw. liefern. Aber Kuhmilch ist ja bei weitem nicht das einzige Lebensmittel, das dafür in Frage kommt.
Alles, was wir brauchen, können wir ebenso aus pflanzlichen Quellen beziehen.
Einseitig, in Bezug auf unsere Nährstoffversorgung, würde es nur werden, wenn wir auf die einzigen, wenigen, entscheidenden Quellen verzichten würden.
Aber nicht weil wir auf die "einseitigen" Produkte aus unserem Überangebot verzichten.
Fazit: Vegane Ernährung muss nicht einseitig sein,
wenn man die vollen pflanzlichen Möglichkeiten erst einmal kennen lernt.
Exkurs: "Einseitig" ist nicht automatisch mit "ungesund" gleichzusetzen.
Natürlich lautet die Empfehlung, sich abwechslungsreich zu ernähren.
Diese Empfehlung geht allerdings davon aus, dass wir eine Reihe an "minderwertigen" Lebensmittel konsumieren. Lebensmittel, die nicht alles abdecken. Und darum brauchen wir viele verschiedene. Das Ziel dabei ist ja, alle nötigen Nährstoffe zu bekommen.
Theoretisch könnte man seine Ernährung allerdings auf sehr wenige, dafür umso hochwertigerer Lebensmittel aufbauen, z.B. gekeimter Buchweizen und gekeimte Süßlupine.
Die Frage, ob eine einseitige Ernährung ungesund ist,
entscheidet sich an der Wertigkeit der Lebensmittel.
Persönlich empfehle ich eine entspannte, vollwertige, vegane Ernährung. Denn ich finde, Ernährung sollte nicht nur gesund, sondern auch im Familienalltag gut umsetzbar sein. Und sie sollte sozial verträglich bleiben. Außerdem darf sie Spaß machen!
Hier findest du ein Video zum Thema: Was Veganer wirklich essen.
Hier findest du 25 abwechslungsreiche Rezepte.
Das kommt natürlich darauf an, wie man sich vegan ernährt:
Wer sich ausschließlich von Marmeladen-Toast ernährt,
wird es schwer haben, seinen Nährstoffbedarf zu decken.
Mit vollwertiger, abwechslungsreicher und frischer, pflanzlicher Kost, ist es hingegen sehr gut möglich, das benötigte Nährstoffspektrum abzudecken.
Vegan ist also nicht per se gesund. Aber auch nicht per se ungesund.
Sowohl bei veganer als auch bei der mischköstlichen Ernährung kann es zu einem Mangel kommen.
Oder auch einfach nur zu einer marginalen Zufuhr von Nährstoffen, ohne dass diese an konkreten Symptomen bemerkt werden würde.
Laut der Nationalen Verzehrstudie II steht es in Deutschland schlechter um die Vitamin- und Mineralstoffversorgung als angenommen. Grob kann man sagen:
- Die Zufuhr von Fett und Proteinen wird weit überschritten, wohingegen etwa 68% der Männer und 75% der Frauen den Richtwert für Ballaststoffe nicht erreichen.
- Über 80% der 20.000 teilnehmenden Personen erreichen den Richtwert für Vitamin D nicht.
- Ca. die Hälfte erreichen nicht die Richtwerte für Vitamin E, Folsäure und Calcium und Jod, sowie die Frauen nicht den Eisenwert.
- Auch die Richtwerte für Magnesium, Zink und B2 werden von ca. 20% nicht erreicht.
Wir sollten also nicht davon ausgehen,
dass wir durch unsere westliche Mischkost
automatisch mit allem versorgt sind, was wir brauchen.
Die potentiell kritischen Nährstoffe sollte man - egal bei welcher Ernährungsform - kennen und im Blick behalten: Eiweiß, Vitamin B12, Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin D, Omega 3, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Selen und Folsäure.
In der Regel sind die Personen, die sich bewusst für eine vegane Ernährung entschieden haben, auch diejenigen, die sich gut informiert haben und wissen, wie es um ihre Blutwerte und Nährstoffversorgung steht.
Die weltgrößte Ernährungsorganisation äußert sich positiv:
Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass gut geplante vegetarische Ernährungsformen – inklusive der veganen – gesund und ernährungsphysiologisch angemessen sind sowie gesundheitliche Vorteile bei der Prävention und Behandlung bestimmter Krankheiten haben können. Diese Ernährungsformen sind für alle Lebensabschnitte geeignet, inklusive Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit, Jugend und Alter sowie für Athletinnen und Athleten. Pflanzenbasierte Ernährungsweisen sind nachhaltiger als Ernährungsformen mit einem hohen Anteil an Tierprodukten, da sie weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und mit deutlich weniger Umweltschäden verbunden sind.
"Position Statement" der Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D.)
Die AND ist ein Zusammenschluss von mehr als 70.000 Ernährungsberaterinnen und -beratern, Forscherinnen und Forschern sowie medizinischen Fachleuten.
Ihrer Position schließen sich die australische und die kanadische Ernährungsorganisation an. Und auch die staatliche britische Gesundheitsversorgung, der National Health Service, vertritt die Meinung: "With good planning and an understanding of what makes up a healthy, balanced vegan diet, you can get all the nutrients your body needs."
Mit guter Planung und einem Verständnis darüber,
was eine gesunde, ausgewogene, vegane Ernährung ausmacht,
kannst du alle Nährstoffe bekommen, die dein Körper braucht.
National Health Service
Das hört sich doch schon richtig gut an!
Warum wirken dann die Positionen der deutschen, schweizerischen und östereichischen Ernährungsgesellschaften kritisch gegenüber der veganen Ernährung?
Dazu empfehle ich euch das Video von Niko Rittenau (studierter Ernährungsberater):
Darum empfiehlt die DGE eine vegane Ernährung nicht
Früher stand die DGE ebenfalls kritisch zum Vegetarismus und lehnte eine vegetarische Kinderernährung ab. Mittlerweile hat sie diese unhaltbare Position aufgegeben. Auch in Bezug auf den Veganismus wird sich die DGE wissenschaftlichen Befunden in ihrer Gesamtbewertung und dem Geist der Zeit nicht dauerhaft verweigern können.
vegan.eu - Öffentlichkeitsarbeit der DGE gegen die vegane Ernährung
Der Vorteil für Veganer liegt aber nicht nur in dem, was sie zu sich nehmen, sondern auch in dem, was sie nicht zu sich nehmen.
Bis vor gar nicht allzu langer Zeit galt auch in Europa eine fett- und energiereiche Ernährung als anstrebenswert, einfach weil die Versorgungslage mit Nahrung nicht kontinuierlich gesichert war. Für viele Menschen weltweit ist dies immer noch eine tägliche Bedrohung. In den westlichen Industrieländern müssen wir uns vor allem mit dem gegenteiligen Problem, einer zu hohen Energieaufnahme und ihren Folgen, beschäftigen.
Nationale Verzehrsstudie II des Max Rubner-Institut
Und auch ein Vergleich der Nährstoff-Profile von Mischköstlern, Vegetariern und Veganern zeigt:
Mischköstler weisen den niedrigsten Anteil an Ballaststoffen, Beta-Carotin, Pflanzenproteinen und Magnesium und den höchsten Anteil an gesättigten Fetten, Transfetten, Arachidonfettsäuren und Docosahexaenfettsäuren auf. (Studie mit Daten von 71.751 Personen, im Zeitraum von 2002-2007, Kalorienzufuhr war bei allen ähnlich und lag bei 2000 kcal/Tag)
Fazit: Wer es vernünftig anstellt, kann sich gesund vegan ernähren.
In jeder Alters- und Lebensphase. Und sogar gesundheitliche Vorteile genießen.
Soll ich dir einen Witz erzählen?
Arzt zum Patienten: „Diese neuen Tabletten enthalten alles, was in Ihrer veganen Ernährung fehlen könnte.“
Patient: „Was denn? Vitamine? Mineralstoffe? Eiweiß?“
Arzt: „Nein, gesättigte Fette, Salmonellen, Listerien, EHEC, BSE, Hormone und Antibiotika.“
Hier findest du die passende Video-Reihe von Niko Rittenau: Diese Nährstoffe sind bei veganer Ernährung WIRKLICH kritisch (1/3)
Eine Ernährungsumstellung ist natürlich erst mal mit ein paar Fragen verbunden:
- Warum will ich etwas ändern?
- Was genau soll sich verändern, was soll bleiben?
- Wie kann ich meine Ernährung bewusster gestalten?
- Wo bekomme ich gute Infos?
- Wem kann ich vertrauen?
- Was und wo kaufe ich ein?
- Wo finde ich passende Rezepte?
- Soll ich mich mal ärztlich duchchecken lassen?
- Wer kann mich bei der Ernährungs-Umstellung unterstützen?
Das Schöne daran ist, dass genau in dieser Zeit die Motivation besonders hoch ist, etwas Neues auszuprobieren. Darum kann gerade auch der Start sehr viel Spaß machen.
Natürlich kann die ein oder andere Veränderung auch kompliziert erscheinen und einen verunsichern. Dann ist es besonders hilfreich, Unterstützung durch erfahrene Personen zu haben. 😉
Veränderungen suchen nach neuen Gewohnheiten
Bei uns persönlich hat die Umstellung von westlicher Mischkost auf konsequent vegan ca. 2 Monate gedauert - für unseren Haushalt mit damals 6 Personen.
Seitdem brauche ich aber weder länger für meinen Wocheneinkauf noch stehe ich Stunden in der Küche.
Inzwischen brauche ich genauso viel Zeit, um meine Family satt zu kriegen, wie vorher.
Mehr Aufwand entsteht natürlich, wenn man etwas Besonderes zubereiten möchte und auch wenn man viel selber herstellt - wie bei jeder anderen Ernährungsform auch.
Und dann landen wir wieder bei der Frage: Was ist es dir wert? Was möchtest du denn gerne investieren?
Du kannst es dir einfach oder auch komplizierter machen. 😉
Hier findest du eine passende Podcast-Folge von bevegt: Warum es nicht kompliziert ist, vegan zu leben.
Ich möchte dich zurück fragen: Wie teuer ist denn jetzt gerade deine Ernährung?
Und wie kannst du beeinflussen, dass dein Geldbeutel weniger beansprucht wird?
Bestimmt kommen dir auch diese Faktoren in den Sinn:
- mehr selber kochen
- öfter Grundnahrungsmittel nutzen
- beim Direkterzeuger kaufen
- saisonal einkaufen
- auf Angebote achten
- geschickt Vorrat halten
- clever Reste verwerten
- ...
Und das ist bei veganer Ernährung nicht anders.
In Summe muss eine vegane Ernährung keineswegs teuer sein; zumindest nicht teurer als der regelmäßige Konsum tierischer Produkte. Selbstverständlich kann man in jede Form der Ernährung mehr oder weniger Geld investieren. Mit naturbelassenen, unverarbeiteten Lebensmitteln bist du nicht nur ernährungsphysiologisch gut versorgt, auch dein Geldbeutel wird weniger beansprucht als beim Griff zu veganen Ersatzprodukten. Grundnahrungsmittel, wie Getreide, -erzeugnisse und Hülsenfrüchte sollten als die preiswerteste Kategorie die Basis deiner Ernährung ausmachen. Gemüse und Obst ergänzen diese hervorragend, wobei man mit regionalen und saisonalen Sorten in der Regel die beste Wahl trifft: nährstoff- sowie kostentechnisch. Ob biologisch oder konventionell entscheiden nicht zuletzt die eigenen Prioritäten.
ecodemy - Vegan um jeden Preis?
Für uns ist der Preis aber auch nicht nur eine Frage der Kosten, sondern vielmehr des Wertes: Was ist dir deine Ernährung wert? Oder eine faire Bezahlung wert? Ökologische Produkte wert?
Aus diesen Gründen geben wir inzwischen mehr Geld für Lebensmittel aus als früher. Hat aber mit vegan wenig zu tun.
Hier findest du Geldbeutel freundliche Rezepte.
"Alles, was extrem ist, ist nicht gut." war die erste Reaktion von meinem Papa auf unsere Ernährungsumstellung.
Inzwischen hat sich die Lage entspannt. 🙂
Denn wenn man nur mal kurz über das Wort "extrem" nachdenkt, wird schnell deutlich, dass es zunächst mal wertfrei betrachtet werden sollte.
Extrem bedeutet so viel wie außerordentlich und besonders.
Und kann sowohl negative wie auch positive Zustände verstärken: bspw. extrem brutal, extrem beängstigend oder eben extrem hilfreich, extrem schön, extrem vielseitig.
Als extrem wird all das empfunden, was uns nicht normal vorkommt. Nicht der Norm entspricht. Was nicht zu unserer aktuellen Wertanschauung passt.
Normal wird immer das, was die meisten tun.
Die Menge der Menschen, die eine Ansicht vertreten,
sagt aber nichts darüber aus, ob diese Ansicht gut oder richtig ist.
Der Artgenosse - Hey Veganer, ihr seid extremistisch
Sind Veganer nun extrem oder nicht?
Als Veganer setzt man sich in besonderem Maße für seine Gesundheit, die Tiere, Menschen und den Planeten ein.
Und diese Bereiche haben es extrem nötig. 😉
- Ernährungsbedingte Krankheiten nehmen extrem zu.
- Tiere werden extrem ausgebeutet.
- Menschen in Entwicklungsländern leiden unter den extremen Auswirkungen.
- Unser Lebensraum, die Erde, wird extrem zerstört.
Wie sollten wir darauf reagieren? Zwischen Ignoranz und Engagement ist alles möglich.
Ich finde es an dem Punkt sehr wichtig, sich umfangreich darüber zu informieren, welche Auswirkungen mein Verhalten hat.
Um es dann ggfs. zu überdenken und zu verändern: Weniger Fleisch essen, Huhn im Garten halten oder eben die vegane Richtung einschlagen.
Letzteres wäre konsequent.
Vegane Ernährung ist nur so lange extrem, wie du sie noch nicht kennst. 😉
Manch einer glaubt, Veganer ernähren sich ausschließlich von Tofu. Geben Unmengen an Geld aus, um furchtbar kompliziert zu versuchen, diesen Block Tofu schmackhaft zu machen. Hocken dann einsam mit ihrem Tofu in der Ecke und meinen, dabei die Welt retten zu können. Ja - das wäre wohl extrem.
Aber ist es denn wirklich so?
Hier findest du einige vegane Möglichkeiten: Die pflanzlichen Alternativen.
Warum?
Für die Tiere
Diese Frage kann ich sehr gut nachvollziehen: Das war auch einer unserer ersten Gedanken, als wir angefangen haben, uns mit der Herkunft unserer Lebensmittel zu beschäftigen.
Warum "der Landwirt unseres Vertrauens" für uns inzwischen keine Option mehr darstellt, kann ich dir gerne erklären.
Diese Frage spricht zwei Themen an: Artgerechte Tierhaltung und die Suche nach Alternativen.
Artgerechte Tierhaltung bedeutet die Bedürfnisse der Tiere zu kennen und zu achten.
Insgesamt gehört zu artgerechter Tierhaltung nicht nur die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden eines Tieres, sondern auch sein psychologisches Wohlbefinden und die Möglichkeit, natürliche Verhaltensweisen auszuleben. Tierhaltung ist artgerecht, wenn die Tiere gesund sind, sich wohl fühlen und nicht leiden.
Compassion in world farming - Was ist artgerechte Tierhaltung?
Bessere Haltungsbedingungen schon vorrausgesetzt, nenne ich beispielhaft nur ein paar Punkte, die uns damals nachdenklich gestimmt haben:
- Die natürliche Verhaltensweise von einem Huhn wäre es, die Eier auszubrüten.
- Kuh und Kalb leiden unter ihrer Trennung, damit die Menschen die Milch für sich gewinnen können.
- Und alle drei werden am Ende geschlachtet. Deutlich unter ihrer Lebenserwartung.
Ist das artgerechte Tierhaltung?
Manche Bedürfnisse werden gestillt, andere nicht. Und der Mensch nimmt sich heraus, dies zu entscheiden.
Für die Produktion von Tierprodukten wird Leid und Tod in Kauf genommen.
Auch bei Bio. Auch beim "guten Bauern".
Mal angenommen, es fänden - wie auch immer - sämtliche Bedürfnisse ihre Berücksichtigung, so wird doch das größte Bedürfnis außer acht gelassen: der Lebenswille.
Ganz zu schweigen von den Produkten aus dem Supermarkt: Ei und Milch(pulver) auf der Zutatenliste kommen mit Sicherheit nicht vom "Landwirt deines Vertrauens".
Fazit: Die Nutzung von Lebewesen steht immer im Konflikt mit ihren Bedürfnissen.
Die Suche nach Alternativen zeigt den guten Willen: Man möchte eine bessere Lösung finden. Was ja schon mal gut ist!
Wir mussten erkennen: Es gibt keine artgerechte Tiernutzung.
Und wir möchten nicht am Leiden und Sterben von Lebewesen beteiligt sein. Schon gar nicht, wenn wir uns auch auf anderem Wege einfach, lecker und gesund ernähren können.
Wir haben die Wahl.
Hier findest du einen passenden Film: Hof Buthenland: Das Kuhparadies
Für die Menschen
Nun ja, das eine schließt ja das andere nicht aus, oder?
Also ich denke nicht, dass wir uns zwischen Mensch und Tier entscheiden müssen.
Wir können doch die Oma über die Straße UND den Igel über den Winter bringen.
Ich möchte generell eine achtende und mitfühlende Haltung einnehmen, gegenüber allen Lebewesen.
Und ich möchte dir ein paar Zusammenhänge vorstellen:
Thema Welthunger
Bestimmt findest du es auch wichtig, dass wir uns für hungernde Menschen einsetzen.
Doch was hat das mit dem Essen auf deinem Teller zu tun?
Die Sicherung der Welternährung ist eine der drängendsten globalen Herausforderungen der Gegenwart. Laut der Welternährungsorganisation (FAO) leiden derzeit rund 800 Mio. Menschen weltweit an Hunger. (...) Mindestens einem Risiko, der globalen Ressourcenverknappung, lässt sich prinzipiell leicht und alltäglich entgegenwirken. Ein Ansatz: die Produktion und den Konsum von Tierprodukten deutlich reduzieren und zugleich nachhaltigere Ernährungsstile vor allem in den Industriestaaten fördern.
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - WelternährungDie Tier- und Futtermittelproduktion verschärft auf verschiedenen Wegen den Welthunger. Eine pflanzliche Ernährung hingegen entlastet immer knapper werdende Ressourcen wie Ackerland und trägt dadurch zu einer größeren Ernährungsgerechtigkeit bei.
vebu - Welthunger und die Rolle des FleischkonsumsDas Umweltbundesamt (UBA) rät zu einer Reduzierung des Fleischkonsums innerhalb der Industrieländer, um die Welthungerproblematik zu entschärfen.
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - Umweltbundesamt: Zusammenhang von Fleischkonsum und Welthunger
Thema Menschenhandel
Bestimmt findest du es nicht in Ordnung, wenn Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen.
Doch was hat das mit deinem Fleischkonsum zu tun?
Menschenhandel ist eine extreme Form der Ausbeutung, die es auch in Deutschland gibt. Die Opfer werden oft in die Prostitution gezwungen oder müssen in Schlachthöfen arbeiten, in der Landwirtschaft, der Gastronomie oder auf dem Bau. Kennzeichnend ist, dass die Arbeitsverhältnisse durch Täuschung oder Zwang zustande kamen, die Betroffenen von anderen abhängig sind und ausgebeutet werden.
Brot für die Welt - Das gemeine Geschäft moderner SklavenhädlerMenschenhandel kommt in Deutschland in verschiedenen Wirtschaftszweigen vor. Das umfangreichste Wissen über Menschenhandel und Ausbeutung liegt für den Bereich der Sexindustrie vor. (...) Studien, journalistische Recherchen und die Beratungspraxis zeigen weitere Branchen auf, zum Beispiel das Baugewerbe, die Fleisch verarbeitende Industrie, den Pflegebereich sowie den Reinigungssektor.
Deutsches Institut für Menschenrechte - In welchen Wirtschaftszweigen findet in Deutschland Menschenhandel statt?"Menschen werden benutzt, verbraucht, verschlissen und dann entsorgt!” Er behandele täglich Arbeitsmigranten aus Rumänien, Bulgarien und Polen in seiner allgemeinmedizinischen Praxis. Die Menschen müssten 12 Stunden sechs Tage die Woche arbeiten, bis zur totalen Erschöpfung. “Sie haben keine Möglichkeit der Regeneration, weil sie durch ihre Arbeits- und Lebensbedingungen ständig physisch und psychisch unter Druck stehen. (...) Wieder ein Grund mehr, auf Fleisch zu verzichten – nicht nur wegen der Tiere, sondern auch wegen der Menschen!
Ist das vegan oder kann das weg? - Belastung zu hoch: Britische Fleischindustrie kämpft mit Personalproblemen
Thema Lebensraum
Bestimmt hältst du es auch für eine gute Idee, wenn wir unsere Welt, den Lebensraum der Menschen nicht ganz zerstören.
Doch was hat das mit deiner Lebensmittelauswahl zu tun?
Das steigende Ungleichgewicht zwischen Nutz- und Wildtieren ist die Folge der industriellen Landwirtschaft, des Abbaus von Ressourcen und der Ausbreitung menschlicher Zivilisationen, die laut des Berichts alle Ökosysteme der Erde zerstören.
Global citizen - Die Menschheit tötete 83 Prozent aller SäugetiereWälder, Feuchtgebiete und Wiesen erfüllen wichtige Funktionen für das lokale Klima und die Wasserversorgung. Ihre Umwandlung in Ackerland gehört zu den größten Quellen für Kohlendioxidemissionen. Darüber hinaus hat die daraus resultierende Zerstörung katastrophale Auswirkungen auf die Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt. (...) Obwohl der Verzehr von tierischen Produkten eine wichtige Rolle beim Klimawandel spielt, ist der Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimawandel in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Es ist ein entscheidender erster Schritt, die Klimaauswirkungen verschiedener Lebensmittel zu kennen, um sich klimafreundlich ernähren zu können.
Proveg - Eine pflanzliche Erährung ist besser für den PlanetenDort, wo die Konsummuster mit einer unverhältnismäßig hohen Flächen- und Ressourcenbeanspruchung verbunden sind, müssen Änderungen initiiert werden. Wenn bspw. die Ernährung zu einem sehr hohen Anteil auf Fleisch und anderen tierischen Produkten beruht, sollte eine Steigerung des pflanzlichen Anteils in der Ernährung erreicht werden.
Umweltbundesamt - Globale Landflächen und Biomasse nachhaltig und resourcenschonend nutzen
Kannst du die positive Auswirkung des Veganismus auf Menschen erkennen?
Wir essen mehmals täglich. Und treffen damit Entscheidungen:
Mit unserer Ernährung können wir Gutes oder Schlechtes bewirken.
Dabei habe ich die gesundheitlichen Vorteile hier noch gar nicht angeführt. Dazu erfährst du in der Kategorie "Warum? Für unsere Gesundheit" mehr.
Fazit: Die vegane Ernährung trägt eine ganze Menge dazu bei,
dass es Menschen besser geht!
Auf vielfältige Weise können wir uns für Menschen in Not einsetzen:
Viele Frauen in meinem Umfeld setzen sich gegen Abtreibung und für das ungeborene Leben ein. Oder gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Oder für Flüchtlinge.
Wir investieren uns z.B. in Pflegekinder und bieten zwei Bereitschaftsplätze in unserer Familie an.
Und mit jedem Kind, dass bei uns eingeschult wird, ermöglichen wir einem weniger priviligiertem Kind ebenfalls den Schulbesuch. Über eine Patenschaft bei Compassion.
Außerdem möchten wir mit unserer Ernährung ein positives Statement setzen. Darum ernähren wir uns entspannt, vollwertig pflanzlich.
Welchen Einfluss möchtest du auf Menschenleben haben?
Hier findest du mehr zu diesen Themen:
Info-Seite: Erkenne den Zusammenhang
Zeit-Artikel: Die Schlachtordung
ARD-Film: Lohnsklaven in Deutschland: Miese Jobs für billiges Fleisch
Für unseren Planeten
Na ja. Du alleine und nur mit der Ernährung wohl kaum.
Aber unsere Ernährung, ja unsere Kaufentscheidung, hat großen Einfluss. Und darum kann sie Teil der Lösung sein:
Unsere Lebensmittel sollten vorwiegend ökologisch, regional und saisonal sein. Weniger Fleisch und Milchprodukte leisten dabei einen erheblichen Beitrag.
Ebenso sollten wir uns natürlich Gedanken darüber machen, wie wir heizen, wie oft wir unser Auto bewegen und wie viel Müll wir produzieren wollen.
Jedoch ist der Verbrauch an Wasser und Energie für die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten wesentlich höher als für pflanzliche Lebensmittel:
Doch unsere Ernährung trägt nicht nur zum Klimawandel, sondern auch zu zahlreichen anderen Umweltproblemen bei, wie zum Beispiel Überdüngung und Versauerung. Futtermittelanbau in weniger entwickelten Ländern kann zudem unter anderem Wassermangel verschärfen und die Ernährungssituation verschlechtern.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Hier findest du einen interessanten Ressourcen-Rechner: Mein ökologischer Rucksack
Für unsere Gesundheit
Was meine Favoriten angeht, orientiere ich mich an den sechs Lebensmittelgruppen und schließe mich der Meinung von Niko Rittenau an:
Vollkorngetreide: Dinkel
Hülsenfrüchte: Soja
Gemüse: Brokkoli, Tomaten
Obst: Beeren
Nüsse & Samen: Walnüsse, Leinsamen (geschrotet!)
Kräuter & Gewürze: Petersilie, Basilikum, Kurkuma UND Hefeflocken
Um zu verstehen, welche Vorteile sich ergeben, ist es hilfreich, das Problem zu erkennen. Leuchtet ein, oder?
Kurz gesagt: Unser Lebensstil macht uns krank.
Der Gesundheitszustand hängt von zahlreichen Einflüssen ab: von den Lebensbedingungen, wie im vorangegangenen Abschnitt gezeigt, von biologischen Faktoren sowie dem individuellen Verhalten. So helfen eine ausgewogene Ernährung, ausreichend körperliche Aktivität, ein geringer Alkoholkonsum, Nicht-Rauchen und ein gesunder Umgang mit Stress dabei, zahlreichen Krankheiten vorzubeugen. (...) Rauchen, zu viel Alkohol, niedriger Obst- und Gemüsekonsum, zu wenig Bewegung, Übergewicht, hohe Cholesterinwerte im Blut und Bluthochdruck sind die sieben führenden Gesundheitsrisikofaktoren.
Gesundheitsberichtserstattung des Bundes - Gesundheit in Deutschland, die wichtigsten Entwicklungen
Krankheiten, die aufgrund eines risikoreichen Lebensstils entstehen, nennen sich lebensstilbedingte Erkrankungen oder auch Zivilisationserkrankungen.
Typische Lebensstil-Erkrankungen sind:
- Adipositas (krankhaftes Übergewicht)
- Chronische Atemwegserkrankungen
- Depressionen
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Krebs
77 Prozent der Krankheitslast gehen auf das Konto von Lebensstilerkrankungen, Tendenz steigend (Dr. Armin Fidler auf dem European-Health-Forum in Gastein am 05.10.2012).
Ernährungsfehler können ebenfalls zur Krebsentstehung beitragen. Menschen, die viel Alkohol, Wurst und rotes Fleisch verzehren, und auf Dauer nur wenige Ballaststoffe, Obst und Gemüse zu sich nehmen, erkranken häufiger an Krebs, etwa Darmkrebs, als gesund ernährte. (Ursachenanalyse vom Deutschen Krebsforschungszentrum)
Doch die gute Nachricht ist: Die meisten Risikofaktoren lassen sich beeinflussen. Wir können uns also entscheiden, ob wir einen gesundheitsförderlichen oder - schädigenden Lebensstil führen möchten.
Mit einer bewussten, pflanzenbasierten Ernährung hast du, vereinfacht gesagt, weniger vom Schlechten, mehr vom Guten: Bspw. weniger gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und tierisches Protein. Dafür aber mehr Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Beta-Carotin und Pflanzenprotein.
Aus gesundheitlicher Sicht ist zu sagen, dass nur Pflanzen gesundheitsfördernde Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, welche durch pflanzliches Futtermittel auch in geringen Mengen in tierischen Produkten zu finden sind, bilden. Desweiteren weisen pflanzliche Lebensmittel in der Regel ein günstigeres Verhältnis von essenziellen (lebens- und zufuhrnotwendigen) Nährstoffen zur Nahrungsenergie auf (hohe Nährstoffdichte). Somit können trotz geringer Nahrungsenergie reichlich essenzielle Nährstoffe aufgenommen werden. Tierische Lebensmittel besitzen teilweise große Mengen problematischer Inhaltsstoffe, wie gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Purine. Ein übermäßiger Konsum von tierischen Produkten, vor allem von rotem Fleisch, ist mit einem erhöhten Risiko für Dickdarmkrebs, Typ 2-Diabetes und Arteriosklerose verbunden. Und zuletzt können pflanzliche Lebensmittel Fleisch durchaus als Proteinquelle ersetzen.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Eine vollwertige Ernährung ohne Fleisch oder ganz ohne tierische Produkte birgt angesichts unserer heutigen Lebensbedingungen ein großes Potenzial, um Zivilisationskrankheiten vorzubeugen. So sind Veganer und Vegetarier im Durchschnitt schlanker und haben wesentlich seltener Übergewicht als die Allgemeinbevölkerung. (...) Bei einer optimalen Zusammenstellung der Lebensmittel haben beide Ernährungsformen erhebliches Potenzial, um ernährungsmitbedingte Erkrankungen vorzubeugen. Auch die Versorgung mit vielen Nährstoffen ist günstiger als bei Mischkost. Es sollte jedoch auf die ausreichende Zufuhr der potenziell kritischen Nährstoffe Vitamin B12, Calcium, Eisen, Vitamin B2, Zink sowie Jod und Vitamin D geachtet werden.
UGB - Vegan und vegetarisch: Die Gesundheit profitiert
Wie gut, wenn du heute noch nicht von einer dieser Erkrankungen betroffen bist. Damit das auch so bleibt, solltest du dir Gedanken um deinen Lebensstil, um Bewegung, Entspannung und Ernährung machen.
Warte dabei nicht darauf, dass ein Arzt dir sagt, was zu tun ist: Die Verantwortung für deine Gesundheit liegt bei dir!
Menschen, die sich auf dem Weg zu einer vegetarischen oder veganen Ernährung befinden, setzen sich häufig sehr intensiv mit allgemeinen Gesundheitsaspekten sowie den Vor- und Nachteilen einer Ernährungsumstellung auseinander. (...)
Im klassischen Medizinstudium spielt Ernährungslehre und der Einfluss von Ernährung auf die Gesundheit leider nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Teilweise werden veraltete Ernährungspyramiden gelehrt und Studierende haben kaum Möglichkeiten, die Besonderheiten der vegan-vegetarischen Ernährung kennenzulernen und zu vertiefen. So verwundert es kaum, dass viele MedizinerInnen vor allem der veganen Ernährung skeptisch gegenüber stehen. Die oben genannten Vorteile wie Krankheitsprävention oder Linderung bestimmter Beschwerden sind dagegen kaum bekannt. (...)
Eine ausgewogene vegane oder überwiegend vegane Ernährung stellt nach Befunden zahlreicher wissenschaftlicher Studien, Aussagen renommierter Institutionen und nicht zuletzt auch vielen persönlichen Erfahrungsberichten eine gesundheitsfördernde Ernährungsweise dar. Mit einer abwechslungsreichen, vollwertigen Lebensmittelauswahl lässt sich die Zufuhr aller Nährstoffe sicherstellen (Ausnahmen: Vitamin B12 muss generell und Vitamin D sollte in den Wintermonaten supplementiert werden).
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - Vegan gesundVerschiedene groß angelegte Studien haben wertvolle Erkenntnisse geliefert, wie sich vegetarische und vegane Ernährungsformen auf die Gesundheit auswirken. Demnach weisen Vegetarier und Veganer ein deutlich geringeres Risiko für zahlreiche chronische Erkrankungen auf. Dies gilt v. a. für Übergewicht, Diabetes Typ 2, Osteoporose, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für bestimmte Krebsarten. Vegetarisch-vegan lebenden Menschen haben außerdem eine höhere Lebenserwartung und eine etwa halb so hohe Sterblichkeitsrate wie die Allgemeinbevölkerung.
vebu - Studien zur vegan-vegetarischen Lebensweise
Abgesehen von den "großen" Erkrankungen können wir persönlich von weiteren Vorteilen berichten, wie deutliche Verbesserung des Hautbildes, weniger Heißhunger auf Süßes und generell sind wir weniger und kürzer krank (Magen-Darm-Geschichten und Erkältungen).
Wie kann denn nun so eine gesundheitsförderliche Ernährung aussehen?
Hier findest du die Antwort: So einfach geht gesunde pflanzliche Ernährung: Der vegane Ernährungsteller
Vegan beim Einkauf
Beim Einkauf
Vielleicht ist dir auf der Verpackung eines Lebensmittels, z.B. von Schokolade, schon mal der Hinweis „Kann Spuren von Milch enthalten“ aufgefallen – direkt neben der Vegan-Blume oder dem Schriftzug „vegan“.
Das ist kein Widerspruch, und deine Schokolade ist, um mal bei unserem Beispiel zu bleiben, vegan. Sie wurde aber in einer Fabrik hergestellt und verpackt, in der auch Schokolade produziert wird, die Milch enthält. Obwohl die Produktionsanlagen natürlich gereinigt werden, kann der Hersteller nicht ausschließen, dass kleinste Mengen an Milch daran zurückbleiben und so in die vegane Schokolade gelangen.
Für Allergiker ist diese Information sehr wichtig, weil bei einer starken Lebensmittelallergie schon der Verzehr von winzigen Rückständen schlimme Folgen haben kann.
Wenn du dich aus ethischen Gründen vegan ernährst, kannst du Lebensmittel mit dem Hinweis „Kann Spuren von … enthalten“ aber guten Gewissens verwenden.
bevegt - Die 10 häufigsten Fragen zum Start in ein veganes Leben
Abgesehen von einem Blick auf die Inhaltsstoffe erkennst du vegane Produkte:
- An einem Vegan-Label
- Durch Scannen des Barcodes: App codecheck
- Durch Überprüfen der Inhaltsstoffe oder E-Nummern: App Keiner Fliege
- Weil sie bei PETA gelistet sind: App Peta-Einkaufsguide
Ist das vegan?
Als Hefen bezeichnet man einzellige Pilze, die der Gruppe von Schlauchpilzen zugeordnet werden können. Da Hefen Pilze sind, verfügen sie über kein zentrales Nervensystem und haben dementsprechend keine Empfindungsfähigkeit. Die Pilze vermehren sich selbstständig durch Sprossung oder Teilung bei Wärme, Feuchtigkeit und Kohlenhydraten. Auf dieser Grundlage kann Hefe als veganes Produkt angesehen werden, sofern sie nicht mit tierischen Bestandteilen in Verbindung tritt.
SuperVeganer - Ist Hefe vegan?
Milchsäure ist ein Säuerungsmittel und findet sich in der Zutatenliste von Lebensmitteln auch unter der Bezeichnung E270. Der Name lässt vermuten, dass Milchsäure etwas mit Kuhmilch zu tun hat – dem ist aber nicht so.
Milchsäure wird von Milchsäurebakterien gebildet und entsteht, wenn stärke- oder zuckerhaltige Lebensmittel durch Mikroorganismen fermentiert werden. Solange diese stärke- oder zuckerhaltigen Lebensmittel pflanzlich sind, ist die daraus entstandene Milchsäure vegan.
Milchsäure findest du in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie zum Beispiel Keksen, Brot und Gemüsekonserven.
bevegt - Die 10 häufigsten Fragen zum Start in ein veganes Leben
Hast du eine Produkt-Empfehlung für mich? Ich suche...
Ey ganz ehrlich: Was aufgeschäumte Milch angeht, fragst du die Falsche. :-))
Ich trinke nämlich keinen Kaffee o.ä. und mein Mann nur schwarz.
Aber ich habe mich für dich schlau gemacht:
Inzwischen gibt es ja verschiedene "Barista" Milch-Sorten: z.B. Alpro Barista oder Barista Hafer-Soja (dm).
Doch diese hier sind wohl der Geheimtipp:
Wer es gerne einfach, neutral und lecker hat, greift zur Oatly Barista
oder zur Alpro Bio Soja und macht damit nichts falsch.
Milchschaum, Handling und Geschmack sind spitze
und auch preislich bewegen sie sich im ähnlichen Rahmen.
eat this - Perfekter, veganer Milchschaum für Cappuccino, Caffé Latte & Co.
Ja, das Bio Tofu Hack von K-take it veggie (Kaufland Eigenmarke). Gibt's im Kaufland.
Tipp: Mit roten Zwiebelwürfeln anbraten und Tomatenmark einrühren.
Vegane Kinder 🙂
Schwangerschaft
Hier gibt's gute Infos:
- Vegan schwanger und stillen - geht das? (Albert Schweitzer Stiftung)
- Schwangerschaft mit pflanzlicher Ernährung (ecodemy)
- Vegan in der Schwangerschaft (vamily)
- Vollwertige Ernährung in der Schwangerschaft (vollwert-blog)
- Nahrungsergänzungsmittel, Vitaminpräparate in der Schwangerschaft (vollwert-blog)
Das beste Buch zum Thema:
Vegan in anderen Umständen von Carmen Hercegfi und Sarah Gebhardt